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Beispiel 5

In seinem Buch „Das Schachspiel“ hatte Dr. Siegbert Tarrasch drei Faktoren bestimmt, die das Schachspiel beeinflussen: Raum (Schachbrett), Kraft (Figuren) und Zeit (Züge). Diese Faktoren sind untereinander austauschbar, z.B. kann der Schachspieler/ Schachspielerin Material opfern und dafür Raum und Zeit gewinnen.

Wir schauen und jetzt eine kurze Partie an und betrachten diese Faktoren.

1.e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. d4 exd4 4. c3 ist die schottische Eröffnung.

Mit c3 bietet Weiß ein Bauernopfer an. Schwarz zieht 4. …d5 um das Opfer abzulehnen.

5. exd5 Dxd5 6. cxd4 Das Material auf beiden Seiten ist jetzt gleich. Der weiße Bauer steht im Zentrum, kann aber nicht mehr von einem eigenen Bauern gedeckt werden. Es ist ein isolierter Bauer entstanden.

6. …Lb4+ 7. Sc3 Der Springer c3 steht jetzt in einer echten Fesselung, weil er wegen des Schachs dazwischen gezogen hat.

Mit 7. …Lg4+ ist der Springer f3 unecht gefesselt.

Weiß entwickelt jetzt seinen Königsläufer mit 8. Le2 und hebt dadurch die Fesselung auf. Durch 8. …Lxf3 hat der isolierte Bauer seine Deckung durch den Springer verloren. Mit 9. Lxf3 greift Weiß die schwarze Dame an.

Welche Züge würdest du jetzt für Schwarz berechnen? Schreibe die Züge auf und lese dann weiter.

9. …Dxd4 Das ist ein schwerer taktischer Fehler, der von der Gier nach Materialgewinn geleitet wird.

10. Lxc6+ Der Läufer schlägt die Deckungsfigur der Dame, gibt Schach und gewinnt dadurch Tempo. Schwarz gibt auf.

Hier ist die gesamte Partie: